Freitag, 9. April 2010

Ja aber Mamaaaaaaaaaa....

so oder so ähnlich höre ich es jeden Tag aufs Neue - immer und immer wieder und zu jeder nur möglichen Gelegenheit.

Ich erinnere mich noch daran wie wir den ersten Worten unseres Sohnes entgegen fieberten und stolz zusehen durften wie sich sein Wortschatz vergrößerte und alles einen präzisen Sinn ergab. Nur ist es bei Kindern wohl so - einmal angefangen wird das ja bis zur Perfektion geübt und das bedeutet in unserem Fall - Reden ohne Punkt und Komma. (Böse Zungen würden behaupten er hätte das von mir - aber das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen :D)

Jetzt mal im Ernst - ich war schon versucht die Kinderärztin zu fragen ob unser Sohn eine medizinische Sensation ist - er kann reden - ohne Luft zu holen und wenn - dann sogar beim einatmen und beim ausatmen - wenn man versucht geduldig zu warten bis der Satz zu Ende geredet wurde dann wundert man sich wie es der kleine Mann schafft von einem Gedankengang zum nächsten zu springen und die Überleitung entweder wegzulassen oder ich verpasse sie in Momenten in denen meine Konzentration einfach nachlässt. Wohlgemerkt - das alles ohne Luft zu holen!!

Aber es ist nicht nur die Tatsache in welchem Redefluss sich Kinder äußern - nein - vielmehr die ernüchternde Ehrlichkeit gepaart mit dem Fehlen jeglichen Feingefühls die sie dabei an den Tag legen.

Als ich neulich Pablo beim Fußball umgezogen hab erzählte mir sein Sitznachbar stolz und in allen Einzelheiten wie unglaublich laut seine Mama pupsen kann. Nun - ich fand das schon recht amüsant - auch wenn ich das Bild wahrscheinlich nie mehr aus dem Kopf kriege wenn ich seine Mutter morgens immer sehe und in Gesprächen mit ihr hoffe dass sich der Freud'sche Versprecher nicht passend zu dem Bild einschleicht.

Was mir damit aber doch auch klar wurde - was um Himmels Willen erzählt mein Kind denn anderen wenn ich mal nicht dabei bin *gg* Ich meine - wir haben früh festgestellt dass wir den Großen lieber bei den Großeltern parken sollten wenn wir unser Auto verkaufen wollen. Denn es zeigte sich ganz schnell dass unüberlegte Sätze wie "Wehe der Wagen springt nicht an - die Rostlaube taugt höchstens für den Export oder hängt der Auspuff noch oder liegt er schon" nicht ungestreift an unserem Kind vorbeigingen - die wurden munter wiedergegeben wenn einer nach dem Wagen fragte - das bedeutet man muss die Anzahl der Käufer deutlich erhöhen oder den Preis merklich senken.

Wenn ihr Mütter in Verlegenheit bringen wollt dann fragt ihren 2-Jährigen mal-angefangen ganz harmlos mit: wo ist denn Mamas Nase, Mamas Mund etc. und dann wo denn Mamas Haare sind - ich kann euch aus Erfahrung sagen dass das Kind garantiert überall hinzeigt - nur nicht auf den Kopf.....

In meiner zweiten Schwangerschaft wollte ich Pablo mit einem Ultraschall-Termin beeindrucken - Technik und das Baby im Bauch sehen und so - ich wollte angeben was die Mama so für tolle Sachen macht. Als er die Gynäkologin dann fragte wann sie denn endlich mein (O-Ton!!) "Schnepperlie" gefunden hätte - er hätts auch schon gesucht aber nicht gefunden - beschloss ich dass das Wartezimmer auch ganz spannend für ihn sei :D

In Kombination mit schon erwähnter Atemtechnik die es erlaubt durchzuquasseln und für alles ein passendes "Aber" parat zu haben gestalten sich die Tage meistens sehr spannend und so manches Mal mit dem Wunsch nach der Zeit in der man noch einfach so sein Auto verkaufen konnte mit einem brabbelnden Baby auf dem Arm :)

Zumindest wunder ich mich nicht mehr wenn mich die Kindergärtnerin so manchen Morgen schmunzelnd betrachtet und mir klar wird dass sie wahrscheinlich versucht sich den Freud'schen Versprecher zu verkneifen um seriös zu bleiben ;)

Sonntag, 21. Februar 2010

Schwere Unwetter auf dem Flughafen....

Mit den Worten: "Papa - bau mir einen Flughafen - genau so einen wie in meinem Buch!" fing Samstagmorgen alles an.

Und da rechfertigten sich alle Holzreste in der Werkstatt über die ich sonst eher zu meckern pflege dann doch mal wieder - es entstand "Pablo Air City" - der Papa baute und ich lackierte und selbst für meine Leidenschaft zu dremeln gab es ein bisschen Platz - gravierte Initialen auf dem puristisch anmutenden Flugzeug. Und weil ich in Schleif - und Lackierlaune war und die Ruhe in der Werkstatt durchaus zu schätzen weiss gabs noch eine Landebahn dazu - wendbar natürlich - auf der Rückseite mit Hubschrauberlandeplatz (wer weiss mit was für Fluggeräten unsere Kinder reisen wollen)

Und so beginnt der alltägliche Wahnsinn auf so einem kleinen Flughafen - unser Sohn konnte seine gern- und gutdurchdachten Endlosschleifen bis hin zu Endzeitszenarien hemmunglos zum besten geben - da hätten wir den üblichen Kofferdieb der mit einer ganzen Armada von Polizisten und THW Personal quer über die Rollbahn gejagt wird - zur Not muss auch der Postbote ran - um den gemeingefährlichen Störenfried die unglaublich wertvolle Beute (eine rosa Haarbürste und eine Zahnbürste) zu entreissen und ihn feierlich in die flughafeneigene Zelle zu geleiten.


Aber auch Magen-Darm-geplagte Passagiere die aufgrund der Dauersitzungen an der Klobrille festklemmen und dadurch ihren Flug trotz wiederholter Aufrufe verpassen - nicht zu vergessen Tiere in Not - angefangen von Raben die nur knapp den Turbinen entkamen bis hin zu Mäusefamilien die dem Personal (immer noch bestehend aus THW, Polizei und der guten Deutschen Post) entwischt sind und mithilfe von speziell abgerichteten Kampfkatzen zur Strecke gebracht wurden.

Notlandungen, Großeinsätze der Feuerwehr und die riskantesten Rettungsaktionen führten die restliche Familie unterhaltsam durch den Nachmittag...bis - tja...bis die erste wirkliche Gefahr den Flughafen überkam.
Das Tief "Ines" fegte mit orkanartigen Böen über das Kleinstadtszenario hinweg - Roland Emmerich's Blogbuster wären in dessen Angesicht nicht mehr als Kinderkino. Erst bebte die Erde sodass sämtliche Schaulustige vom Tower fielen und jene die noch standen wurden eigenhändig herausgeschüttelt - selbst der Durchfall geplagte Fluggast kam derart schnell von der Schüssel dass man schon an Spontanheilung glauben mochte - und als wäre dem nicht schon genug - liess Ines -inspiriert von Stephen King - auf mysteriöse Weise immer wieder Playmobilisten verschwinden - die selbst sie nicht mehr wiederfand.

Das Katastrophentief wiederholte sich nach erfolgreichem Wiederaufbau der kleinen Flughafen-Soap noch das ein oder andere Mal, da konnte Pilot Pablo an Beschwichtigungsversuchen ausprobieren was er wollte - ihr Ziel hatte sie immer klar vor Augen. Rüge von der obersten Flughafenaufsicht wurden mit noch größeren Infernos quittiert und so endete ein aufregender Tag für den Airport Hattenhofen - nun wieder idyllisch aufgebaut - und bereit für die nächsten Herausforderungen.

Dienstag, 26. Januar 2010

Flieg hoch mein kleiner Vogel...flieg hoch!

Und damit meine ich kein Tier aus der uns bekannten Fauna - nein - ich meine damit den Vogel der mir scheinbar im Hirn rumschwirrt.

Ein Besuch im Sensapolis in Böblingen, einem Themen- und Elebnispark für kleine und große Kinder, gab Anlass für ein bedeutsames Ereignis in meinem Alltag. Neben einem lebensgroßen Raumschiff, diversen physikalischen Spielstationen, einem Erlebnisschloss und dem Piratenschiff läd dort auch ein Kletterpark den ein oder anderen Wahnsinnigen dazu ein über seine Grenzen zu schreiten oder sich mit anderen zu messen.

Zum Aufwärmen gibt es eine Kletterwand in der man erste Versuche mit den Gurten und dem Gefühl für Höhe machen kann und nach der Pflicht die Kür oder besser gesagt die Königsdisziplin: ein Klettergarten in schwindelerregenden 8 m Höhe. Ich weiss - die meisten werden jetzt lächeln und sich fragen ob sich ihre Kinder da schon langweilen - aber - und meine Freunde wissen was jetzt kommt - ich habe Höhenangst!! Schon seit Kindheitstagen hat man mich auf keinem Stuhl mehr gesehen und wenn ich es hoch schaffe dann bestimmt nicht mehr runter. Zu meinen höchsten Errungenschaften im Klettersport gehört das Ikea-Trittschemel mit 2 Stufen.

Und doch wagte ich mich in einem Anflug von Mut an die für mich anmutende Aiger Nordwand und liess mich in die Gurte und das Abseilen einweisen. Mein Beileid gilt der armen Wurst die an diesem Tag Betreuungsdienst beim Klettern machen durfte. Ich habe den Namen leider vergessen aber Freunde von uns waren schon dort und sind der Überzeugung er hiesse "Renate" also belassen wir es dabei :D Renate war bemüht, mich und meine Freundin (und Patin der Kinder) die Kletterwand hochzumotivieren und was soll ich sagen - ich habs geschafft - ich habe für mich den Mount Everest bestiegen und das ohne Sauerstoff und Scherpas.


Bis hierhin hätte das ein super Nachmittag werden können - aber adrenalingeschubt wie ich nach dem Abseilen war hat mich wohl Napoleons Geist besessen - ich wurde größenwahsinnig...

Ich beackerte Irmi inständig mit mir den Klettergarten in gefühlten 100 m Höhe zu bestreiten - doch sie weigerte sich beharrlich mit den Argumenten die mir hätten klar sein müssen. Die beweglichen hängenden Elemente waren für sie schon ein Hindernis - da wäre es mit meiner Höhenangst ein Himmelfahrtskommando das entweder mit einer Panikattacke oder einem Rettungseinsatz der Feuerwehr enden würde. Aber ich liess mich in meinem Höhenflug nicht bremsen - ich beschwor sie mir zu helfen dieses Trauma zu überwinden und mich da oben Seite an Seite zu unterstützen - schliesslich wäre ich grade auch die Aiger Nordwand hoch. Und....sie gab nach (aus heutiger Sicht wäre es vielleicht besser gewesen sie hätte sich nicht erweichen lassen)

Also ging es ab nach oben - gefühlte 100 m - tasächliche 8 m - auf jeden Fall eine Höhe die mein Trittschemel weit in den Schatten stellte. Es folgte die Einweisung, Helm, Gurte, Sicherheitsprüfungen - alles optimal - auf los gehts los. Bis zu dieser Stelle habe selbst ich noch an mich geglaubt - und ich habe es sogar geschafft mich über die Brüstung auf den Zuweg zum freischwebenden Teil vorzuarbeiten - doch mit jedem Kletterschritt über die sichere Brüstung hinweg in die Realität schwand auch Napoleons Geist aus meinen Sinnen - ich fragte mich was in aller Herrgottsnamen ich denn hier machte. Ernüchterung war das erste was mich traf, dicht gefolgt von nackter Angst die sich langsam in Panik steigerte.

Ich klammerte - ich klammerte mich derart an das Geländer damit hätte ich jede Rolle in einem Tarzanfilm gewinnen können- und ich klammerte beharrlich und mit geschlossenen Augen und war nicht mehr ansprechbar. Jegliche Versuche von Renates Seite mich vielleicht ein bisschen davon zu lösen schlugen fehl, ich drohte Renate mit den schlimmsten Schmerzen sollte sie es wagen sich mir auch nur auf Armlänge zu nähern. Nach gefühlten 3 Stunden und wahrscheinlichen 10 Minuten schaffte ich es irgendwie mich wieder zurückzuhangeln, durchgeschwitzt, zitternd, die Todesangst im Gesicht und küsste den sicheren Boden des Plateaus mit dem Versprechen nie nie nie wieder so eine Aktion zu starten.

Man sieht hier schemenhaft meinen Anlauf mit dem festen Vorsatz nun über meinen größten
Schatten zu springen . Bilder vom Klammeraffen erspar ich euch...und mir....


So stand ich da - komplett angurtet, sicher eingehakt und mit Helm - der glücklichste Mensch auf Erden das Desaster überlebt zu haben ganz gleich ob der Schmach - war da aber noch meine Freundin...ebenso angegurtet, gesichert und behelmt - tja - und sie zogs durch - sie bestritt unglaublich tapfer meinen Trauma-Bewältigungs-Parcour - schimpfend wie ein Rohrspatz, mit Blicken die selbst Medusa noch das Fürchten lehren würden und mit dem Versprechen nie nie nie wieder mit mir ein Trauma bewältigen zu wollen.

Die tapfere Irmi allein...
Ich habe gelernt - gelernt dass manche Grenzen nicht immer dann überschreitbar sind wenn man es meint - dass nicht jeder Höhenflug auch mit einer Erfolg endet und mit dem Wissen dass ich es bei der Aiger Nordwand und dem Trittschemel belassen werde :D

Danke Irmi - Danke Renate :)

Freitag, 6. November 2009

Cool oder nicht cool...

...das ist hier die Frage - und in meinem Fall heisst das wohl eher nicht - zumindest war es früher so. Ich höre meinen Sohn des öfteren sagen "Das ist aber cool!" und das brachte mich dazu in Gedanken ein wenig in meiner Jugend zu forschen (ich weiss warum ich das immer verdrängt habe...) Heute würde ich mich als cool und auch als modisch bezeichnen - doch dem war bei weitem nicht immer so.

In meiner Jugend war ich eine derjenigen die den Begriff "fremdschämen" wohl erfunden haben oder besser gesagt andere dazu gebracht haben den Begriff zu definieren - ich kann es leider nicht anders sagen - das fing schon bei der Wahl der Kleidung an - stolz trug ich karottenförmige Jeans auf denen Flicken mit Fransen appliziert waren uuuuuuund darauf waren tanzende Tomaten mit Cowboyhut und Lasso (ich fasse es nicht dass ich das wirklich aufschreibe...). Drüber dezent ein ballonförmiger Pullover mit Bündchen und Karotten drauf (man merkt die Leidenschaft fürs Essen....) - Halbstiefel mit Tennissocken mit den obligatorischen bunten Streifen am Bund haben den Look vollendet. Wäre ich zu der Zeit etwa 4 Jahre alt gewesen und nicht 14 hätte man es glatt noch als niedlich durchgehen lassen können. Die Haare wurden in stundenlanger mühsamer Arbeit und dosenweise Haarspray nach allen Seiten weggestellt - vorallem das Pony - im Grunde hätte ich auch mit ner Stricknadel in die Steckdose fassen können - wäre schneller gewesen und hätte den gleichen Effekt gehabt....

Doch nicht nur der Style - nein - ich hatte auch die angepasste Einstellung zu den Klamotten. Es gab eine legendäre Party im Kolleg St. Josef in Ehingen das als Internat diente auf der ich (dauerverliebt in Jungs die sich freiwillig mit mir nie gezeigt hätten) einen legendären Tanz-Act hinlegte - ich konnte genau einen einzigen Tanzschritt - ein in meiner Wunschvorstellung vermeintlicher Breakdance - den konnte ich vorwärts-rückwärts und rechtsrum-linksrum. Tja und genau das hab ich dann auch gemacht...3 Stunden lang am Stück....ich fass es nicht dass ich das wirklich niederschreibe. Meine Freundinnen haben ja versucht mich zu retten - aber meinem Enthusiasmus vermeintlicher Coolness war nichts entgegenzubringen - ich habe mich damit wahrlich die in die Geschichte des Kollegs eingetanzt. Es gibt davon ein Video - ich weiss es, weil die Jungs die dort wohnten sich das wochenlang nach den Hausaufgaben im Kollektiv reingezogen haben um sich fröhnend meiner Ausdauer in punkto Peinlichkeit hinzugeben und damit den Launepegel erheblich zu steigern. Ich bete inständig zu Gott dass dieses Video nie auf Youtube auftaucht - damit brächte ich es locker auf Platz 1 der Handy Downloads und sämtlicher Pannen-Video-Shows.

Es gibt unzählige Geschichten dieser Art bis ich endlich annähernd 18 wurde und lernte dass sich "cool" wohl anders definieren könnte. Heute bin ich aus meiner Sicht nun wirklich stilsicher - ich habe gelernt zu moderner Popmusik besser ganz beschäftigt am Glas nippend und lediglich mit den Hüften wippend am Rand zu stehen und mich in jegliche Art von Beschäftigung zu stürzen ausser Tanzen - ich habe gelernt besser meinem Friseur und meinen Freunden zu vertrauen als den kometenartigen Geistesblitzen wenn ich eine Zeitschrift durchblättere - ich habe gelernt dass sich unnötige Körperbehaarung an den Beinen entfernen lässt und sich so unter Nylon schlicht nicht mehr abzeichnet - ich habe gelernt dass kreischend durch die Gegend zu laufen bei Anblick eines begehrten Objekts nicht cool sondern auffällig ist - ich habe gelernt dass Bodies mit U-Bootausschnitt nicht cool sind und wenn überhaupt trägt man die drunter - nicht drüber.

Nun ja, ich mag mich nicht freisprechen von sämtlichen Peinlichkeiten - gerade meine Familie und meine Freunde wissen um die Überraschungen die mein Temperament und meine Gedankenlosigkeit so birgt und für so manch prekäre Situationen sorgt - aber ich bemühe mich um Schadensbegrenzung - denn ich find es cool dass mein Sohn mich cool findet :-)

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Es war einmal...

vor langer Zeit...als ich das letzte Mal die Ruhe hatte zu bloggen.

Die letzten Wochen waren sehr turbulent aber nun hat uns der gewohnte und dann bewusst so geliebte Alltag wieder - und dazu gehört auch mein Blog :)

Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist das Handwerken mit meinem Mann - nicht des Handwerks wegen sondern vielmehr des Spaßes wegen - ich bin mit einem sehr üppigen Humor ausgestattet wenn es vorallem auch um Schadenfreude diesbezüglich geht - sowohl bei mir als auch bei meinem Mann.

Nun denn - ein Einbauschrank in Pablos Zimmer sollte Objekt meiner amüsanten Begierde werden. Ganz in gewohnter Manier hab ich die Planung übernommen, alles zurecht gemessen und hab die Arbeit dann meinem Mann überlassen - um als Aussenstehende natürlich gebührend urteilen zu können.

Ich muss dazu sagen - der Schrank ist umwerfen geworden und besser als ich es geplant hatte - allein schon dewegen weil mir im Laufe der Bauphase immer bessere Features eingefallen sind die natürlich augenblicklich der höchsten Priorität erforderten, wehe der Akkuschrauber war nicht in sekundeschnelle zur Seite gelegt um sich meiner wahrhaft fantastischen Ideen gänzlich annehmen zu können - seien sie realisierbar oder nicht.

Bei den letzten Regalen hab ich dann das gemacht was viele Männer wahrscheinlich als ein genetisches Phänomen bezeichnen würden - ich konnte mm-genau und präzise wahrsagen!!
Das klang dann so:

"Schaaaahhhatz - der Schrank sieht toll aus - aber das Reagl ist schief!"
Und das aus dem Augenwinkel zwischen Tür und Angel im Vorbeihuschen *gg*

Spätestens dann beginnt das was mir an der Handwerkerei mit meinem Mann seit so vielen Jahren (um genau zu sein sind es jetzt mittlerweile 12 Jahre) diesen unglaublichen Spaßfaktor bringt. Was folgt ist ein Schlagabtausch vom feinsten - denn mein Mann ist mit unsagbarem Selbstvertrauen gesegnet also wird erstmal gekontert:

"Ne ne du - das passt so"
also leg ich ne Golfball drauf der eindeutig nach rechts rollt....

"Findest du DAS passt? Erklär das mal dem Ball"
es wird die Waage angelegt und gemessen...

"Mensch - das ist schief - versteh ich gar nicht - du - ich glaub die Wasserwaage ist kaputt!"
das ist der Moment in dem selbst ich mal sprachlos wurde um die Fassung wieder zu erlangen....

"Kaputt? Ich dachte da eher an falsch gemessen oder verbohrt"
- alles was jetzt gemacht wird würde das städtische Vermessungsamt vor Neid erblassen lassen

"Ich habs - das Regal ist schon grade - die Wand ist schief!!!!"

Vor lauter Ungläubigkeit meinerseits über die Dreistigkeit des Putzes sich nicht angemessen zu verhalten, kommt die kaputte Wasserwaage an der schiefen Wand zum Einsatz - na ja und wie das sich mit zwei negativen Dingen verhält - sie heben sich auf - also - die Wand ist grade. Ungläubiges Bestaunen des unbekannten Bauobjektes und 10 Minuten später ist die Lösung scheins gefunden:

"Na klar - dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin!!! Der Holzboden ist verzogen und deswegen ist das Regal schief"

Ich für meinen Teil benötige an dieser Stelle meistens eine Toilettenpause bevor da vor Lachen noch was daneben geht und da ich ja nicht als besserwisserisch gelten will einigen wir uns letztlich drauf dass das ganze schlicht eine optische Täuschung ist und schrauben das Regal krumm an die Wand um nachher optisch ein grades zu haben :D

Danke dafür mein Schatz - ich liebe dich!


Dienstag, 25. August 2009

Von dicken Wälzern und dicken Walzen...

Ich muss hier dringend abstauben wenn ich das Datum meines letzten Beitrags sehe - wenn schon nicht im Haus, dann wenigstens hier :D

Nun, was ist passiert? Im Grunde nichts und doch ganz viel - ich hab mich nach langer Pause wieder meinen Büchern gewidmet - meterlangen historischen Romanen mit meist mehr als tausend Seiten. Zum völligen Unverständnis meines Mannes, da meine eher ungeduldige Natur es nicht zulässt so einen Schinken zu geniessen - nein - er muss verschlungen werden, ich kann es nicht abhaben nicht zu wissen wie es endet - also lese ich es meist in 2 Tagen.

Das bedeutet im Klartext dass es mich nur noch in lesender Form gibt, meine Konversation auf das mindeste beschränkt und diverse blaue Flecken an den Schienbeinen bei den unbeholfenen Versuchen während des Laufens auch noch ein paar Seiten zu lesen. "Extreme reading" nannte mein Mann es früher - heute hat er weit abschätzigere Begriffe für meine plötzliche Abwesenheit aus dem Alltag, die von mir erst wieder gestraft werden wenn ich es wage aus dem Buch aufzusehen.

Nun, ich stelle fest ich werde nicht jünger - bis morgens um 2 Uhr lesen bedeutet dass ich kaum noch Buchstaben sehe, mein Nacken ist nicht mehr nur verspannt - sondern eher einem einzigen Jammerfeld gewichen und ich hatte diverseste Albträume von den mittelalterlichen Handlungen und mich morgens selbst gescholten vielleicht doch etwas weniger exzessiv an solche Dinge heranzutreten und direkt wieder verworfen als das Buch verführerisch nah an meiner Kaffeetasse stand und sich mir quasi unabdinglich anbot.

Aber es gab auch noch dicke Walzen am Wochenende - ein Oldtimertreffen auf der schwäbischen Alb sorgte für hemmungslose Begeisterung bei meinen Männern. Denn nicht nur PKWs sondern vorallem die aufpolierten Traktoren und Landmaschinen in Reih und Glied sorgten für Freude.

Was wahrhaftig weniger Grund zur Freude bereitet ist die Laune meiner Tochter - die 2 durchbrechenden Zähne verleihen ihr das herrische Temperament einer wildgewordenen Bärin und ich hatte die Tage ernsthaft in Erwägung gezogen mir über den Nutzen der 2 blankgezogenen Attentäter Gedanken zu machen - essen konnte sie vorher schon prima - wozu der unnütze Stress und tyrannische Unterton in meinem sonst so harmonischen Heim? Ich kam zu dem Schluss dass sich Lippenstift später sicher nicht schön aufträgt wenn dem von innen nichts Halt gebietet - also werden auch diesem Sturm im Wasserglase Einhalt gebieten. Denn die wildgewordene Bärin hat auch den Charme eines italienischen Gigolos dem die Familie hoffnungslos verfallen ist seit sie zur Welt kam und ihre Untertanen in Zeiten der Tyrannei immer wieder beschwichtigt :D

Montag, 17. August 2009

Play ganz viel - Playmobil!!

Die letzte Woche stand unter dem Stern der schwäbisch-kölschen Vereinigung.
Wir hatten ganz lieben Besuch aus Köln und mit insgesamt 4 Kindern im Haus war ordentlich was los.

Wir wissen nun dass - wenn man genügend Wasser zur Verfügung stellt - nackte Kinderfüße genug leisten können um aus einem Rasen einen Acker zu machen - da würde jedes Nutztier vor Neid erblassen :D Wir hatten wirklich sehr entspannte Tage und einer davon führte ins ins Playmobilland in die Nähe von Nürnberg.

Vorweg muss ich zugestehen dass ich kein Freund dieser furchtbar kleinen Dinger war, die bei jeder Gelegenheit umfallen oder man zig Staubecken absuchen muss um die noch so winzige Manschette eines Ritter Christophers oder Hägan dem Großen zu finden weil das Kind ansonsten akute Atemnot bekommt wenn der kleine Plastikheld unsymetrisch bestückt ist.

Ich muss kleinlaut revidieren - wir zählen nun zu den Playmobil-Anhängern :D
Zugegeben - sie fallen immer noch um und es gibt noch kleinere Teile als Manschetten - aaaaaaaaber das Playmobilland macht wirklich Spass.

Auch wenn ich noch an der Ansprache im Park arbeiten musste - ich habs schlicht nicht hinbekommen die bösen 4 Buchstaben aus meinem Wortstamm zu verbannen - also hab ich das Personal dauernd nach irgendwelchen LEGOS gefragt - waren aber alles "friendly People" so stands auf deren Arbeitsbekleidung und da hab ich dann immer ganz dezent draufgestarrt wenn ich die sinkenden Mundwinkel bemerkt hatte als ich versehentlich Legos herausbrachte.

6 Stunden später - und nach unzähligen Kletterexpeditionen, Erkundungen, "Oooohs und Ahhhhs" und ordentlichen Gleichgewichtsstörungen die mir auf der Hängebrücke zum Piratenschiff zuteil wurden nachdem wir fast 10 Minuten brauchten um heil an Land zu kommen waren alle platt - wir Eltern mehr als die Kinder...

Da mussten wir noch den Höllenparcour bestreiten - den Ausgang - der liegt nämlich hinter dem unglaublich umfangreichen Playmobil-Shop - selbst in Rom am Colosseum ziehen einem Taschendiebe nicht so schnell das Geld aus der Tasche wie dort! Man verfällt nach einem Tag voller kleiner und großer Playmobilsachen in eine Art Kauf-Trance wenn man da hindurch wandert - also sind wir mit vollen Taschen aber leuchtenden Kinderaugen auch heil und mit nur geringen Blessuren durch diesen Teil gekommen.

Alles in allem - Kölle Ahoi an unsere lieben Freunde - wir freuen uns aufs nächste Mal :)