Donnerstag, 30. Juli 2009

Von heilenden Steinen und heissen Pfannen...

Heilsteine - ihnen werden die unterschiedlichsten Wirkungsweisen nachgesagt, von ausgeleichend, beruhigend, sinneswandeld bis hin zu anregend - ich hab keine Ahnung welcher Stein für welche Wirkung steht - aber nachdem der Tag schon mit nörgelnden Kindern begann denen nichts rechts zu machen war hab ich mir alle angezogen und den Rest in die Tasche gesteckt - mein weiss ja nie! Ich bin ehrlich - hätte es Valium fürs Handgelenk gegeben hätte ich mir das umgelegt - Hauptsache es hilft.

Das Resultat zweier wirklich ungehaltenen Terroristen war das Mittagessen - geplant waren Pfannkuchen mit Bolognesefüllung - aber vor lauter Gezeter, Weinen, Trotzen und all den anderen kreativen Einfällen - waren etwas zu dunkel geratene Crepe mit einer etwas charakterstarken Hackfleischsoße.

Es folgte eine nervtötende Diskussion mit Pablo der verzweifelt versuchte einen Namen für den Inhalt seines Tellers zu finden, da er der festen Meinung war dass das unmöglich Pfannkuchen sein konnten - die hätte er noch nie in derart dunklen Farbabstufungen gesehen und überhaupt - seit wann ist Bolognese scharf?? Wir einigten uns dann irgendwann darauf dass wir "verbrannte Dinger mit scharf" nicht wieder kochen müssen und haben damit diesen Teil des Tages abgeschlossen.

Ich beschloss den Rest des Tages lieber im Garten und vor dem Haus zu verbringen, lieber riss ich Unkraut heraus, bevor die wenigen Haare noch dran wären. Eine nörgelnde Ines im Tragetuch auf dem Rücken war fleissig damit beschäftigt zu testen ob die Haare angewachsen sind oder man nur fest genug dran ziehen muss um sie aus dem extra hochgebundenen Haargummi zu bekommen. Pablo hingegen fröhnte seiner Leidenschaft der Theatralik und beschrieb so ungefähr jedem Spaziergänger und Nachbarn lebhaft und mit ausreichend Gestik dass wir ein neues Mittagessen hatten und ob sie auch schon "verbranntes Ding mit schaaaaaaarf" gegessen hätten, wenn nicht - kein Problem - wir hätten noch genug über.
Nun denn, des Rest des Nachmittags hat Pablo in den Johannisbeersträuchern und dem Gewächshaus mit den Tomaten zugebracht um seinen Hunger zu stillen - damit wars etwas ruhiger und mein Mann und ich konnten dem restlichen Unkraut zuleibe rücken.

Ob die edlen Steine nun ihrer Wirkung alle Ehre machen oder doch nur hübsche Zierde sind? Ich weiss es nicht - aber wir haben trotzdem einen ruhigen Tagesabschluss gefunden und nun liegen beide Kinder selig schlafend in ihren Betten und meine Armbänder wieder an ihrem Aufbewahrungsort - bis zum nächsten Mal.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Take me home...

...country roads....sie ist daaaaaaaaa!!!!

Meine Cutaway Westerngitarre mit Piezo
*freufreufreu*

Sie ist wunderschön, hat einen fantastischen Klang und ich liebe sie,
sie ist mir wie auf den Leib geschneidert - schmiegt sich auf wundervolle Art und Weise an meinen Körper - wir sind seelenverwandt - bis mir die Stahlseiten wahrscheinlich die ersten blutigen Finger bescheren werden - aber das ist ein annehmbarer Preis für ein so schönes Instrument.

Dienstag, 28. Juli 2009

Zeitzeugen einer großen Liebe...

... die mir dieses Jahr das Herz gebrochen hat. Ich liebe meinen kleinen Garten und ganz besonders verliebt bin ich in meine Lavendelbüsche - ich liebe den Duft im Vorbeigehen oder streife wenn ich morgens aus dem Haus gehe immer mit den Händen durch die Blüten. An jedes Geschenk binde ich ein kleines Bündel Lavendel - aber der sehr strenge Winter und vorallem zig Schneebrüche die direkt an den Busch gefroren sind haben dafür gesorgt dass dieses Jahr kein fröhliches Austreiben herrschte, sondern nur vereinzelte Armutszeugnisse.

Ein verzweifelter Versuch meinerseits diese ganz besondere Liebe zu retten war ein mehr als radikaler Rückschnitt der mir echt die Tränen in die Augen trieb und es wird sicher ein paar Jahre dauern - aber dann hoffe ich dass meine große Liebe zu mir zurückkehrt und ich morgens durch die taunassen Blüten streifen kann damit mich der Duft begleitet.


Ich kann noch vermelden dass ungefähr hundert arbeitslose Hummeln die für gewöhnlich im ganzen Lavendel gemütlich vor sich hinbrummen heute not very amused waren...






Und noch ein paar Garten-Impressionen im schönen Abendlicht




Ich altere nicht - ich mariniere...


...stand auf einer meiner Geburtstagskarten
die ich bekommen habe.

Aber - wie ist das mit dem "alt sein"?

Gespräch mit meinem fast 4-Jährigen:
"Mama - bist du alt?"
"Hm Pablo - weiss nicht - ich glaub nicht"

"Mama - ich bin schon fast 4! Und du?"
"Pablo, Mama ist ein bisschen älter - Mama ist 30!"
"Mama - ist das alt?"
"Nein ist es nicht"
"Mama - was ist es dann?"

Gute Frage - was ist es dann? Ich habe Bilanz gezogen - die ersten grauen Haare an den Schläfen hab ich schon seit Pablos Geburt - die werden konsequent ausgerissen wenn kein Friseurtermin zum Färben in absehbarer Zeit ansteht.

Wenn ich morgens nach unruhigen Nächten dem Bett entsteige lassen sich Abdrücke meiner bevorzugten Liegepositionen nicht vermeiden, gerne auch mit dem Muster der Bettwäsche - um 11 Uhr sieht man die immer noch, man könnte nicht meinen dass ich um 7 Uhr aufsgestanden wäre...

Bei meinen Geburtstagsgeschenken war das ein oder andere Anti-Aging-Produkt dabei - ich frage mich heute noch für wen die wohl seien....

Jugendliche auf der Strasse oder beim Einkaufen sagen "Sie" zu mir - und das bestimmt nicht weil ich so damenhaft aussehe....

Wenn ich von einem Teenie spreche kommt keiner auf den Gedanken das mit mir in Verbindung zu bringen - egal wie deutlich ich es auch versuche....

Kein einziger Verkäufer will mehr meinen Ausweis sehen und selbst wenn ich ihn dann vorsorglich schon mal aus dem Geldbeutel ziehe wird mit einem müden Lächeln abgewunken ...

Merke - 2 Zöpfe wie Pipi Langstrumpf machen mich nicht jünger - dafür aber lächerlich....

Jaaa, das alles sind meine Impressionen des letzten Jahres - und was soll ich sagen - ich werde alt - und ich werde es gerne :) Ich bin ruhiger (auch wenns kaum messbar scheint) , ich bin in der Lage Situationen erst zu erfassen bevor ich der Meinung bin sie ändern zu wollen und ich habe gelernt dass Altern auch bedeutet Erfahrungen zu sammeln, damit senkt sich so manche Fehlerquote.

Das ist also die Quintessenz mit der ich in das dritte Jahrzehnt starte - mal sehen was die nächsten 10 Jahre mir bringen

Montag, 27. Juli 2009

Über Burgen, Schlösser und Freiflüge

Ein Ausflug auf den schönen Hohenneuffen am Sonntagmorgen bescherte mir unglaublich schöne Eindrücke von meiner schönen Wahlheimat. Der Aufstieg war doch beschwerlich mit einem nörgeligen fast 4-Jährigen und einer noch nörgeligeren Ines im Tragetuch - aber die Aussicht und die Burg entschädigten uns doch für die Mühe.

Wir hatten Glück und konnten uns das Falknerspektakel anschauen und die Mittelalter-Schausteller haben die Kinder schwer beeindruckt, uns umso mehr als wir Preise für sämtliche - wirklich grausige - Werbeartikel vor Ort - da haben die ganzen Touristen aus dem fernen Osten ihre Handarbeit erkannt.
Kaum wieder abgestiegen und abfahrbereit am Auto war Ines eingeschlafen - also haben wir uns durch den Wald zu einer Lichtung durchgeschlagen (man bedenke das nörgelige Kind, das zunehmend an unserer Verstandslage zweifelte als wir ihn durchs Dickicht schleppten) und haben uns auf dem Startplatz der Paraglider auf die Lauer gelegt um ein paar Blicke zu erhaschen. Und wir wurden nicht enttäuscht - traumhafte Aussichten und noch schönere Starts den Steilhang hinunter - Faszination pur!
Zu guter Letzt haben wir festgestellt dass es einen weitaus einfacheren Weg zurück über eine Lichtung gibt und dabei noch einen besonders hübschen Waldbewohner getroffen